Die Corona-Pandemie ist im Bewusstsein der meisten Menschen vorbei. Impfen lassen sich nur noch sehr wenige, dabei stehen noch große Impfstoff-Lieferungen aus. Die Bundesregierung würde die Bestellungen gerne stornieren.

Deutschland muss Pharmaunternehmen noch viele Millionen Dosen Corona-Impfstoffe abnehmen. Allein für Biontech besteht demnach eine Abnahmeverpflichtung von etwa 375 Millionen Dosen Impfstoff, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, die der Bundestag veröffentlicht hat. Davon wurden bisher etwa 163 Millionen Dosen Impfstoff geliefert. Es steht also noch eine Lieferung von 212 Millionen Dosen aus.

Laut Impf-Dashboard des Bundesgesundheitsministeriums wurden bis zum Jahreswechsel insgesamt etwa 223 Millionen Dosen Impfstoff geliefert: 163 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer sowie etwa 60 Millionen Dosen von anderen Herstellern wie Moderna. Von den bisher gelieferten Dosen sind den Angaben zufolge mehr als 85 Prozent bereits verimpft worden. Damit liegen etwa 32 Millionen Dosen noch bereit.

Impfmüdigkeit in Deutschland

Welchen Preis die Bundesregierung pro Dosis gezahlt hat, gibt sie nicht an. Dieser unterliege der vertraglichen Vertraulichkeit und dürfe nicht öffentlich bekannt gegeben werden. Nach Entwicklung und Zulassung hatten Biontech und Pfizer ihren Impfstoff an Länder wie Deutschland oder die USA für rund 15 bis 30 Euro pro Dosis verkauft.

Wirtschaft 15.12.22

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2021 machte die Firma mit Hauptsitz in Mainz in Rheinland-Pfalz 10,3 Milliarden Euro Nettogewinn, für 2022 wird noch deutlich mehr erwartet. Berichten zufolge plant Pfizer, den Preis mit Ablauf der aktuellen Liefervereinbarungen auf bis zu 130 US-Dollar pro Dosis zu erhöhen.

Momentan gibt es laut Impf-Dashboard etwa 7000 Impfungen pro Tag. Bei diesem Tempo würde es noch mehr als zehn Jahre dauern, bis die aktuell bereitliegenden Dosen verimpft wären. Die Bundesregierung bemüht sich darum, absehbar überschüssige Corona-Impfstofflieferungen noch zu stornieren oder zu reduzieren. Man sei in Verhandlungen, die über die EU-Kommission vorgenommenen zusätzlichen Bestellungen für 2023 und 2024 abzubestellen oder zu verringern, hatte es im Dezember aus Kreisen des Gesundheitsministeriums geheißen.